Lutz M. Drach (1956 - 2015)

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Lutz Michael Drach wurde am 22. September 1956 in Hofheim am Taunus geboren. Nach dem Medizinstudium in Frankfurt und verschiedenen Weiterbildungen in Innerer Medizin, Neurologie, Psychiatrie und Psychosomatik legte Herr Dr. Drach 1992 die Facharztprüfung zum Arzt für Psychiatrie ab. Weiterhin bildete er sich seit 1988 in tiefenpsychologisch orientierter Psychotherapie weiter.

Im Jahr 1993 wechselte Herr Dr. Drach als wissenschaftlicher Assistent an das Edinger-Institut (Neurologisches Institut) in Frankfurt/Main, wo er unter der Leitung des damaligen Direktors, Prof. Dr. Wolfgang Schlote, diagnostisch und wissenschaftlich tätig war. Neben seiner diagnostischen Tätigkeit, die sich auch in zahlreichen spannenden klinischen Fachberichten zeigte, war Herr Dr. Drach wissenschaftlich sehr am alternden Gehirn und insbesondere an der Rolle von Lewy-Körperchen und Lipofuszinpigment interessiert, jedoch immer unter Einbeziehungen klinischer Parameter. Nachdem Herr Dr. Drach das Edinger-Institut 1996 verließ, verband er sein Interesse am alternden Gehirn vermehrt mit klinischen Inhalten und wurde nach einer 4-jährigen Tätigkeit am Waldkrankenhaus Köppern in leitender Funktion im Jahre 2000 schließlich Chefarzt der Klinik für Alterspsychiatrie in Schwerin, eine Position, die er bis zu seinem Tod ausfüllte. Herr Dr. Drach engagierte sich sehr für die Aus- und Weiterbildung jüngerer Kollegen sowie in der Berufspolitik, nicht zuletzt als Gründungsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Gerontopsychiatrie und -psychotherapie (DGGPP). Von seinen Kollegen war er nicht nur fachlich sehr geschätzt, sondern auch menschlich ein Vorbild, indem er seine Ziele immer konsequent zum Wohle seiner Patienten verfolgte.

Durch den Tod von Herrn Dr. Drach am 24. Dezember 2015 verliert unsere Fachgesellschaft einen nicht nur im klinischen Kontext scharfsinnigen Beobachter, sondern auch einen im Kollegenkreis allseits geschätzten Menschen, der komplexe Sachverhalte in pointierter Weise humorvoll reflektieren und analysieren konnte.

(Michel Mittelbronn, Frankfurt)